Das wir große Craftbier-Fans sind, ist ja kein Geheimnis. Nachdem wir im letzten Jahr bereits weihnachtliche Kokosbiere verkostet und weitere Bier-Tastings durchgeführt hatten, geht es dieses Mal um sechs weitere Biere, in denen echte Kokosnuss eingebraut wurde. Von Fruit Ales aus Bayern, Nitro-Bieren aus den USA und Österreich, Milchsäure-Bieren aus Rumänien und Schleswig-Holstein bis zu holländischen Stouts ist alles dabei!
1.) Munich Brew Mafia – Exotic Monster Fruit Ale
Zum Start des Kokosnuss Craftbier-Tastings gibt es erst einmal etwas Sommerliches: Das fruchtige Fruit Ale „Exotic Monster“ der Münchener Brauerei Munich Brew Mafia. Das Etikett zeigt sich schaurig-verspielt mit abgebildeten „Monster“, passend zu den 6,66% Alkohol. Uns ein wenig zu viel Halloween, aber was soll’s.
Gebraut ist das Bier mit Weizen- und Gerstenmalzen und Kokosnuss sowie dem speziellen Aromahopfen „Sorachi Ace“, der für Frucht und das Bittere sorgt. Schon ein Einschenken breitet sich ein fruchtiger Mango-Duft aus. Auch von der orangenen Farbe und der Konsistenz her wirkt das Bier schon fast wie ein Fruchtsaft!
Der Schaum ist schön – und schnell wieder weg. Wir probieren und sind geschmacklich sofort eher bei einer feinen Mango-Schorle als bei einem Bier. Auch den ordentlichen Alkoholgehalt schmeckt man bei dieser „Limo“ kaum raus. Und: Ein wenig mehr Kohlensäure wäre schön.
Die Kokosnuss zeigt sich eher im Abgang – oder kommen die Aromen hier von den Kokosnusschips, die nebenbei gesnackt werden!? 🙂
Fazit: Ein sommerliches Fruit Ale für Leute, die kein Bier mögen. Wer es lieber herb mag, sollte die Finger davon lassen, wer Mango-Limos liebt, gibt hier wahrscheinlich 5 Sterne. Wir geben hier mal 2,5 Kokosnüsse.
Das Munich Brew Exotic Monster Fruit Ale gibt es in der 0,33l Flasche für 3,69 €.
2.) Left Hand Brewing – Gettin‘ Tiki With It Nitro
Beim zweiten Bier wagen wir uns in ein spezielles Segment der Craftbiere vor, in das der sogenannten Nitro-Biere. Bei diesen handelt es sich um Biere, die mit Stickstoff anstelle von Kohlensäure (Co2) aufgeschäumt werden. Beim Einschenken bilden sich unzählige winzige Stickstoffbläschen, die langsam nach oben gleiten und für eine dichte und cremige Schaumkrone sorgen.
Die amerikanische Craftbier-Brauerei Left Hand Brewing aus Colorado in den USA gilt als Vorreiter und Pionier in diesem Segment und auch das „Gettin‘ Tiki With It“ in der bunten 0,404l Dose stammt aus dieser Serie. Gebraut ist das Weizenbier unter anderem mit Weizenmalz, Laktose, Ananas und Kokosnuss.
Die türkis-gelbe Dose mit abgebildetem Ananas-Cocktail öffnet mit einem lauten Zischen und beim Einschenken baut sich ein cremiger, feinporiger „Milchschaum“ auf, der sich lange im Glas hält.
Das goldgelbe, trübe Bier riecht und schmeckt direkt nach einer fruchtigen, sommerlichen Pina Colada. Auch die 7,5% Alkohol erinnern eher an einen Cocktail :-).
Insgesamt ein tolles, saftiges Piña Colada Weizen für experimentierfreudige Craftbier-Liebhaber! Wir geben hier 4,5 Kokosnüsse!
Das Gettin‘ Tiki With It Nitro von Left Hand Brewing gibt es in der 0,404l Dose für 4,19 €.
3.) Hop Hooligans & Bereta – Nut Busters Coconut Vanilla Milkshake IPA
Experimentierfreudig geht es weiter. In einer handlichen 0,33l Dose mit verpixeltem Motiv kommt das Nut Busters Coconut Vanilla Milkshake IPA der Hop Hooligans aus Bukarest in Rumänien daher. Zusammen mit der befreundeten, ebenfalls rumänischen Craftbier-Brauerei Bereta wurde hier ein nettes „double dry hopped“ kreiert.
Beim Einschenken riecht es auch hier intensiv nach Kokosnuss, besser gesagt nach gerösteten Kokosnussships. Das IPA perlt ordentlich und auch im Antrunk schäumt es gewaltig im Mund.
Uns gefällt die stärkere Hopfung gut und auch die Kokosnuss kommt hier richtig gut zur Geltung! Wir sind mittlerweile gut „eingetrunken“, geben hier noch schnell 3-4 Kokosnüsse Bewertung und widmen und dem nächsten Kandidaten.
Das Nut Busters Coconut Vanilla Milkshake IPA von Hop Hooligans & Bereta gibt es in der 0,33l Dose für ca. 3.- €.
4.) Bevog – Coconut Porter Nitro
Wir gehen von Rumänien nach Österreich, wo die Bevog-Brauerei ihr eigenes erstes Nitro-Bier kreiert hat: Das Coconut Porter mit 5,5% Alkoholgehalt. Dieses kommt in einer schönen dunkelblau-goldenen 0,33l-Dose daher, das sich im Glas tiefschwarz zeigt. Es duftet intensiv nach Kaffee und dunkler Schokolade.
Wir probieren – und sind eher enttäuscht. Das Bier zeigt überraschend wenig Körper und ist im Mund eher lasch und dünn. Die Kokosnuss ist bestenfalls nur zu erahnen, es dominieren Schokolade und Kaffee.
Ein ingesamt schwaches Porter, eher wie ein „Köstritzer mit einen Schuss Kokos“. Das Bier wird nicht unser Favorit des Abends, zwei Kokosnüsse Bewertung reichen hier.
Das Coconut Porter Nitro von Bevog gibt es in der 0,33l Dose für 3,50.- €.
5.) Wittorfer Brauerei – Schwarzbunte Coconut Milkstout
Das fünfte Kokosnussbier kommt aus Holstein von der Wittorfer Brauerei. Die schwarz-weiße Dose des „Coconut Milkstout“ zeigt sich mit abgebildetem Kuhkopf – eine Schwarzbunte aus dem hohen Norden.
Eingebraut wurde es unter anderem mit Kokosnuss, Vanille, Milchzucker und Hafermalz, es weist dabei einen moderaten Akkoholgehalt von knapp unter 6% auf. Beim Eingießen gibt es erst einmal eine große Schaumparty. Allerdings zerfällt der recht grobporige, hellbraune Schaum des tiefschwarzen Biers auch recht schnell wieder. In der Nase zeigen sich milchige Akzente, aber auch tolle erste Kokosnoten, was uns natürlich freut.
Beim Antrunk sind wir erstmal froh, dass es nicht so „körperlos“ daherkommt wie das Bier zuvor. Die Kokosnuss kommt geschmacklich erst im Abgang zur Geltung, vorher dominieren klar Röstaromen, Schokolade und Kaffee.
Fazit: Ein interessantes, mildes Milk-Stout mit schöner Kokosnussnote, das man durchaus mal zwischendurch probieren kann. 3,5 Kokosnüsse sind hier eine abgemessene Bewertung. Schmeckt übrigens gut zu dunkler Schokolade!
Das Schwarzbunte Coconut Milkstout der Wittorfer Brauerei gibt es in der 0,33l Dose für 2,79 €.
6.) De Moersleutel – Resonance
Zum Finale geht es in die Niederlanden, genauer gesagt zu den vier Brüdern der Brouwerij De Moersleutel aus Alkmaar, die dort als selbsternannte „Beer-Engineers“ seit 2016 tolles Craftbier brauen.
Wir gönnen uns mit dem Resonance ein Coconut & Chocolate Stout, das in einer pechschwarzen Dose mit gelb illustrierten Druckwellen daherkommt – und zumindest mal die 8% Alkohol sind absolut eine Druckwelle.
Im Glas erscheint das Stout sehr dunkel mit schwach ausgeprägter Schaumkrone. Was allerdings sehr stark ausgeprägt ist, ist der fantastische Kokosnuss-Schokoaden-Duft! Geschmacklich geht so genau so weiter: Schöne Röstaromen imt vollem Kokos-Schoko-Geschmack, der einen unweigerlich an einen Bounty-Riegel erinnert. Es ist für uns ein schönes Dessert und ein würdiges Finale – wir vergeben leicht angetrunkene 4,5 von 5 Kokosnüsse.
Das Resonance der De Moersleutel Brauerei gibt es in der 0,33l für 5,99 €.
Wir sind mit dem Kokosnuss Craftbier-Tasting durch – wir haben sechs sehr unterschiedliche und interessante Biere probieren können… und das nächste Tasting 2021 kommt bestimmt!
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